Über den Tellerrand geguckt!

Horizonterweiterung mit gleichzeitig guter Unterhaltung war der Plan für den Abend des 11. Mai 2013. Zu diesem Zwecke standen gleich zwei hochrangige Events zur Auswahl. Einerseits Vlado Kumpan in Hörersdorf und andererseits das Jubiläumskonzert der Stadtkapelle Laa. Ähnliche Konfliktsituationen sind Gott sei Dank selten. Ein Entweder-oder fällt bei diesem Angebot nicht leicht. Man teilte sich der Anzahl der zu besuchenden Ereignisse wegen ohne viel Aufsehen in zwei Gruppen.

In Laa/Thaya startete das Konzert unter der Leitung von Kpm. Michael Dorn mit der Wiener Philharmoniker Fanfare, die Richard Strauss 1924 für den Philharmoniker-Ball komponierte. Positiv aufgefallen ist bei der Fanfare wie auch am Beginn des Kriegsmarsches aus der Oper Rienzi von Richard Wagner der strahlende Klang des hohen Bleches.
In den nächsten Stücken – Durch’sTelefon (J. Strauß Sohn) und Ouvertüre zu Die Landstreicher
(C. M. Ziehrer) – stand das Holzregister bei ersterem mit der Imitation des Telefonklingelns sowie bei zweiterem im Allgemeinen und vor allem in der Schluss-Stretta im Vordergrund. Das tiefe Blech triumphierte beim Marsch Die Bosniaken kommen (E. Wagnes), der zu den Ehrungen durch Josef Pleil vom Blasmusikverband überleitete. Nach der Pause dirigierte ebenso souverän Kpm.Stv. Christoph Nadler Mens sana in corpore sano und Alpine Reflexions, bevor Pflicht- und Selbstwahlstück für die Konzertmusikbewertung dargeboten wurden. Monumentale und opulente Musik – Sophie Himmelbauer, die erfreulicherweise kurz und knackig durch das Programm führte, sodass immer noch die Musik im Vordergrund blieb, verwendete diese Worte, um dem Publikum die Stücke anzukündigen – wurde abgelöst von den vertrauten Klängen der böhmischen Polka Wir Musikanten von Kurt Gäble. Im Trio überraschten die MusikerInnen zusätzlich mit Gesang. Diese Polka hat Potential, ein neuer böhmischer Traum zu werden. Die beiden Konzertteile wurden jeweils mit Marschmusik beendet. Auch auf diesem Gebiet ist die Stadtkapelle Laa zu Hause und fühlt sich, wie man hört, wohl. Lobenswert sind Dynamik und Agogik wie der Einsatz des Glockenspiels beim Paradedefiliermarsch.
11.05.2013